Die Nilgans
Im Frühjahr 2009 (Foto unten) sah ich zum ersten mal auf den Freiflächen des Europäischen Kulturparkes zwei
große Vögel mit einer außergewöhnlich schönen Zeichnung. Auffällig die rosaroten langen Beine, die farbigen rotbraunen Augenringe, der rostbraune Halsring und die beim Flug
sichtbaren, weißen Flügelfecken. Mir war diese Vogelart nicht bekannt. Auch andere Parkbesucher, welche die beiden Vögel ebenfalls schon gesehen hatten, konnten mir auf
Befragen keine Hinweise zu deren Art und Herkunft geben. Bei meiner Recherche im Internet stieß ich dann auf eine "Nilgans", welche den beiden hier aus dem Park sehr ähnlich sah. Die
Nilgans stammt eigentlich aus Afrika. Ihre Nester sind häufig auf Bäumen (Foto) gebaut. Sie übernehmen auch gerne die Nester von Graureihern, Greifvögeln oder Krähen. Während der Aufzucht ihrer
Jungen sind sie äußerst aggressiv und verteidigen sie auch vollkommen respektlos gegen Höckerschwäne (Foto).
Blässhuhn
Blässhühner gehören zur Familie der Rallen. Sie erinnern aber mit ihrem ruckartigen Kopfnicken eher an ein Huhn. Die kleinen Wasservögel können bis zu 800 g schwer werden. Sie legen 4-12 Eier. Die Brutzeit beträgt ca. drei Wochen
Große Ansammlungen von Blässhühnern wie die Jahre zuvor, waren im Jahr 2020 nicht zu sehen. Die Ursache für den äußerst geringen Bestand an Blässhühnern ist nicht bekannt.In diesm Jahr 2022 kann man wieder häufiger beobachten, wenn die Männchen um die Weibchen balzen und dabei immer wieder ihren Körper ganz aus dem Wasser heben und mit heftigem Flügelschlag übers Wasser laufen. Bei der Aufzucht ihrer Jungen konnte ich beobachten, dass die Blässhuhn Mutter fremde Küken, die in ihre Nähe kamen heftig mit Schnabelhieben angriff. Die Küken sehen nach dem Schlüpfen ziemlich gerupft aus. Sie haben eine rote Glatze und eine gelbe Halskrause und sind sog. Nestflüchter.Die Küken können problemlos auf Blätter und anderen die Wasseroberfläche bedeckenden Wasserpflanzen um herlaufen. Gefahr droht ihnen während dieser Zeit durch den Grau- oder Silberreiher aber auch durch einen in den Parkgewässern mittlerweile heimisch gewordenen Raubfisch, den Hecht.Blässhühner werden, so der bekannte Tierfilmer Andreas Kieling, in Norddeutschland auch„ Zappen „ genannt. Der Ausdruck es ist Zappen Duster, soll demzufolge hier seinen Ursprung haben. Das Foto unten rechts zeigt ein junges Teichhuhn mit noch hellem Gefieder. In diesem Jahr sind sie besonders scheu und flüchten sofort über das Wasser wenn man sich ihnen am Ufer nähert.
Teichhuhn
Stockente
Sie ist mit dem Blässhuhn der häufigste Wasservogel auf den Parkgewässern.Die Stockente kann bis zu 20 Jahre alt werden. In Bodennestern brütet sie das Gelege aus. Leider sind die frisch geschlüpften Küken oft Opfer von Greifvögeln, Reiher , Marder und Fuchs.
Kormoran
Er ist das ganze Jahr über an den Parkgewässern bei der Fischjagd zu beobachten. Tief im Wasser liegend taucht er vor allem nach Fischen, die er mit seinem langen, hakenförmigen Schnabel unter Wasser erbeutet. Oft sitzen sie völlig durchnässt am Ufer und lassen mit ausgebreiteten Flügeln ihr Gefieder trocknen